Wenn du dir noch nicht sicher bist, wieviel Power (Watt) dein Ebike haben soll, findest du hier ein paar Beispiele verschiedener Powerlevels und für welchen Zweck sie geeignet sind.
Umgebautes E-Bike für die Strasse mit 1000 watt, kann sowohl per Gasgriff, als auch mit Tretunterstützung gefahren werden.
Viele der E-Bikes und E-Pedelecs die es heute zu kaufen gibt haben eine Leistung von 250-500 Watt. Doch was sagt diese Angabe über die Geschwindigkeit und Drehmoment aus, und ist das genug Leistung um mit einem Gasgriff ohne Tretunterstützung zu fahren? Wir geben Dir hier ein paar Beispiele unterschiedlicher Power-Levels, damit Du weisst, wieviel Watt Leistung Du für deinen Umbau brauchst.
250-500 Watt für E-Pedelecs
Rückenwind - wenn es Dir nur um Tretunterstützung geht und Beschleunigung/Kraft keine grosse Rolle spielt.
Eine maximale Leistung von 250-500 Watt wird meistens bei E-Pedelecs angeboten. Also bei Fahrrädern die ausschliesslich per Tretunterstützung gefahren werden. Dabei sind bei langsameren E-Pedelecs eher 250 watt und bei schnelleren E-Pedelecs eher 500-750 watt der Standard. Bei 250 watt fühlt es sich etwa so an als wie wenn man mit Rükenwind fährt, bei 500-750 watt kann man mit genug Tretunterstützung auch Geschwindigkeiten um die 45 km/h erreichen. E-Pedelecs mit Mittelmotor machen aus den 250-750 watt in der Regel mehr Kraft als Strassen-Pedelecs mit Nabenmotoren. Man tauscht also etwas Geschwindigkeit gegen mehr Drehmoment um besser den Berg rauf zu kommen.
250-750 watt Motorleistung sind ausreichend, wenn Du Pedalunterstützung willst, um schneller unterwegs zu sein als ein normales Fahrrad oder um Dir bei steilen Anstiegen zu helfen. Wenn Du viel auf ebener Strasse unterwegs bist, kann bei 500-750 watt Leistung auch ein Gasgriff Sinnvoll sein, wobei dann aber die Beschleunigung/Kraft und Topspeed nur für gemütliches Fahren ausgelegt sind.
750-1000 watt - bereits mehr power als die meisten E-Pedelecs
Etwas mehr Power als üblich - E-Bikes
Bei 750-1000 watt Motorleistung kann man bereits per Gasgriff fahren, also ohne mitzutreten. Ja, wie erwähnt kann man auch schon mit 500 watt Leistung mit Gasgriff fahren, nur halt mit wenig Kraft, langsamer Beschleunigung und weniger Geschwindigkeit. E-Bikes sind per Definition Fahrräder, die mit Gasgriff gefahren werden können - im Vergleich zu E-Pedelecs die nur durch Tretunterstützung angesteuert werden. Die meisten Modelle mit Gasgriff liegen im Bereich von 750-1000 watt Motorleistung. Dies ermöglicht je nach verbautem Motor einen Topspeed von etwa 30-45 km/h auf flacher Strasse. Die Beschleunigung und Kraft bei dieser Leistung sind immer noch im unteren Bereich, und z.B. das Anfahren am Berg ohne mittreten kann schwierig sein, da der Motor dabei an seine Grenzen stossen kann.
1500 - 2000 watt - hier beginnt der Spass beim E-Freeriding
E-Freeriding bedeutet für uns, dass wir genügend Leistung haben, um in jedem Gelände unterwegs zu sein. Dabei wollen wir auch frei sein in der Art wie wir den Motor ansteuern, also je nach Gegebenheit und Vorliebe entweder per PAS (Pedal-Assist) oder per Gasgriff zu fahren. Da die Motorleistung bei Mittelmotoren durch die Gangschaltung verschieden übersetzt werden kann (von minimaler Kraft und maximalem Topspeed im schnellsten Ritzel zu maximaler Kraft und langsam im grössten Ritzel) bieten Mittelmotoren eine viel grössere Bandbreite an "Kraft zu Leistung" als ein Nabenmotor, der die Kraft immer gleich überträgt. Darum kommen fürs E-Freeriding, bzw. das was wir darunter verstehen, nur starke Mittelmotoren in Frage. Unserer Erfahrung nach braucht es mindestens 1500-2000 watt, etwas mehr schadet in der Regel auch nicht ;-) Wheeles und Drifts können alleine durch Motor-Leistung gemacht werden und man kommt selten bis nie in Situationen wo die Motorleistung nicht aussreicht. Diese Leistung ist auch notwendig um bei steilen Anstiegen anzufahren und um in schwierigem Gelände die Kraft, Geschwindigkeit und Kontrolle zu haben. Ausserdem sind 1500-2000 watt ein guter Sweetspot, der es erlaubt, das Bike noch leicht genug zu halten, damit es agil bleibt, und sich dabei nicht wie ein Traktor fährt. Ein gutes Verhältnis von Gewicht und Leistung wirkt sich stark auf das Fahrgefühl aus. Leider ist die Kombination von leichten und stabilen Komponenten aber immer etwas teurer als Komponenten die nur leicht, oder stabil sind, und sicher teurer als Umbau-Kits die auf weniger Leistung ausgelegt sind, und daher viel weniger stabil gebaut sein müssen. Dies fällt umso mehr ins Gewicht je höher die Leistung des Antirebs ist.
2000 - 3000 watt - mehr Power, mehr Spass (und mehr Probleme?)
Bei über 2000 watt brauchst Du schon richtig gute Komponeten an deinem Bike, damit nichts kaputt geht. Natürlich macht es spass mit so viel Leistung zu fahren, aber ein "normales" Fahrrad ist für diese Belastungen nicht ausgelegt. Viele Bauteile eines Fahrrads halten dieser Beanspruchung nicht lange stand, und wir empfehlen alle Teile dieser Beanspruchung anzupassen. Das heisst, dass Du einen sehr stabilen Rahmen verwenden solltest, dass die Bremsen von guter Qualität sind, und der ganze Antrieb mit den stabielsten Komponenten gebaut ist. Auch die elektrischen Komponenten müssen diese Leistung erst einmal erbringen können, und es gibt viel mehr Sachen zu beachten als bei Umbauten mit weniger Leistung. Die Kabel und Stecker von Akku und Motor müssen dicker sein um so viel Ampere aushalten zu können, der Akku muss die höhere Anzahl Ampere unter Dauerlast schaffen, was bedeutet dass Du einen grösseren und/oder sehr hochwertigen Akku benötigst, und diese sind nicht billig. Wir sagen nicht, dass es nicht machbar ist, denn wir fahren viele unserer E-Bikes mit etwas über 2000 watt Leistung - aber wir empfehlen es nicht für den ersten Umbau, da doch mehr Knowhow und Erfahrung notwendig sind, um diese Power zu bändigen.
3000 watt + für E-Motorräder
Natürlich könntest Du dein E-Bike auch mit mehr Power als 3000 watt betreiben, Du solltest Dir aber bewusst sein, dass die meisten Komponenten eines normalen Fahrrads dieser Belastung nicht standhalten werden, und Du mehr Zeit und Geld in Upgrades investieren musst, um dein E-Bike am laufen zu halten. Dieses Powerlevel ist eher etwas für leichte E-Motorräder, und die Pedale an deinem Bike werden nun mehr bewegliche Fussablagen sein, denn bei so viel Leistung kannst Du nicht mehr viel Kraft beisteuern. Ein Bike mit 3000 watt Leistung wird in der Regel schwehrer sein, da ein grösserer Motor, grösserer Akku und stabilerer Rahmen verbaut werden muss. Mit genügend Power spielt es dann auch weniger eine Rolle ob ein Mittelmotor oder ein Nabenmotor verbaut wird, wenn es dir um maximale Geschwindigkeit auf der Strasse geht. Fürs Gelände willst Du aber warscheinlich lieber auch eine Hinterradfederung haben, und einen schwehren Nabenmotor mit Hinterradfederung ist nicht die beste Idee (dazu mehr im Artikel "Hubmotor fürs Gelände?)
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